ine kleine Sensation gelang den drei Leichtathletinnen des SC Union Lüdinghausen bei den Westfälischen Crossmeisterschaften in Breckerfeld. Emilia Hülsbusch, Nora Hellermann und Lotte Groß-Hartmann traten in der Altersklasse U 16 über drei Kilometer an. Angereist mit dem Ziel, zwei Top-Acht-Platzierungen zu schaffen und mit der Mannschaft an einer Medaille zu schnuppern, kam e es am Ende noch viel besser.
Dabei war die Ausgangslage alles andere als günstig, war doch Nora Hellermann kurz zuvor leicht erkrankt und gab erst am Morgen des Wettkampftages grünes Licht für einen Start.
Auf der anspruchsvollen, aber gut präparierten Crossstrecke mit einigen unangenehmen Steigungen, die die 08-Flachländer nur selten trainieren, war die Devise daher: mutig laufen – und am Ende schauen, wie lange man mithält. Beim Start der 30 Läuferinnen sortierten sich die Unionistinnen taktisch günstig vorne ein, auf der ersten kurzen 1000-Meter-Runde lagen Hellermann und Hülsbusch sehr gut im Rennen. Auf der längeren zweiten Runde hielten beide ihr Tempo.
Hülsbusch triumphiert
Hellermann kam als Vierte in starken 11:29 Minuten ins Ziel – sechs Sekunden vor der fünftplatzierten Hülsbusch ins Ziel. Da in der U 16 die Jahrgänge getrennt gewertet werden, war rasch klar, dass Hülsbusch, die Jüngere, ihren ersten Westfälischen Meistertitel bejubeln durfte. „Damit hatte im Vorfeld keiner gerechnet“, strahlte 08-Sportwart Klaus Johannknecht.
Wie stark Hülsbusch und Hellermann waren, zeigt sich an den Zeiten, die sie eine Woche zuvor in Riesenbeck gelaufen waren, denn trotz deutlich anspruchsvollerer Strecke und bei fast identischer Streckenlänge verbesserte sich Hülsbusch um zwei Minuten und nahm Urkunde sowie Westfalenpferdchen aus der Hand des Olfeners Bernhard Bußmann in dessen Funktion als Vorsitzender des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses in Empfang.
Auch Hellermann steigerte sich um zwei Minuten, nur fünf Sekunden fehlten zu Bronze. Trotzdem zeigte sich die Unionistin in ihrem erst zweiten Cross-Lauf und in Anbetracht der Tatsache, dass sie fast gar nicht hätte starten können, mehr als zufrieden mit ihrer Leistung.
Sieg auch in der Teamwertung
Ein besonderes Lob galt der dritten 08-Läuferin Groß-Hartmann, die eigentlich im Weit- und Hochsprung daheim ist, aber sich für die Teamwertung, für es drei Läuferinnen braucht, zu dem für sie eher ungewohnten Lauf hatte überreden lassen. War die erste Runde noch schwer für die junge Unionistin, so kam sie dann immer besser ins Rennen rein. Letztlich erreichte sie nach 13:36 Minuten als 16. der Klasse W?14 das Ziel.
Anschließend begann das Warten auf die Mannschaftsauswertung – dann war Sensation Nummer zwei perfekt: Die Lüdinghauserinnen hatten hauchdünn vor dem favorisierten Trio des TV Wattenscheid den Titel geholt. Dass coronabedingt die offizielle Siegerehrung ausfiel, tat der Freude im Union-Lager keinen Abbruch.