Den Schwund an Unparteiischen bezeichnete Paulo Goncalves, Vorsitzender im Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) Ahaus/Coesfeld, vor zwei Jahren als "dramatisch". Inzwischen gibt es wieder deutlich mehr Frauen und Männer in Schwarz. Auch bei Union Lüdinghausen. Bei Union Lüdinghausen heißt der Schiedsrichterbeauftragte Alexander Schüttert. Der Mann war zwischenzeitlich Alleinunterhalter – was seinen Klub teuer zu stehen kam. „Inzwischen sind wir wieder zu dritt“, freut sich Schüttert. Fehlen – wie bei Fortuna Seppenrade – immer noch zwei Pfeifenmänner oder -frauen, um das Quartals-Soll zu erfüllen (beiden Vereinen hat der Kreis dafür im Januar 125 Euro in Rechnung gestellt). Schüttert hatte zuletzt sogar zwei weitere Interessenten an der Hand, „aber die sind erst 13, also noch etwas zu jung“. Frühestens zum nächsten Anwärterlehrgang am Jahresende darf der Unionist das Duo anmelden – aus Gründen: „Ich habe selbst kürzlich eine Begegnung im Kreis Recklinghausen geleitet, die etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Da kannst du logischerweise keine 13-Jährigen hinschicken.“ ►Bericht in den Westfälischen Nachrichten
Berechnungsgrundlage
Wie viele Schiedsrichter für einen Verein pfeifen müssen, hängt von der Zahl der gemeldeten Teams im Senioren-Bereich sowie bei den A- und B-Jugendlichen ab. Je höher die erste Herren-Mannschaft kickt, desto teurer wird's für Klubs, die das Soll an Unparteiischen nicht erfüllen. Zudem gibt's einen Aufschlag um die Hälfte bei einem Fehlstand von über 40 Prozent – je Referee. Das kann teuer werden, wie das Beispiel GW Nottuln zeigt. Die Erste in der Westfalenliga, viele Teams – aber kaum Frauen und Männer in Schwarz. Das kostete die Grün-Weißen im vierten Quartal 2023 schlanke 900 Euro. „Wir hatten in der Vergangenheit sogar Klubs, da ging es in den vierstelligen Bereich“, weiß KSA-Vize Simon Krause. (flo)