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Olympia Tokio 2020: Lüdinghauserin unterliegt Gold-Anwärterin Okuhara -Li verliert nach tollem Start

Erstellt von Jörg Christensen | |   Badminton

Die, die sich den Wecker gestellt hatten, um Yvonne Lis Olympia-Premiere im ZDF-Livestream zu verfolgen, dürften sich die Augen gerieben haben. Und zwar weniger, um den Schlaf zu vertreiben (das Match begann wegen der siebenstündigen Zeitverschiebung am Sonntag um 4.20 Uhr unserer Zeit). Vielmehr war es nicht die haushohe Favoritin und Gold-Anwärterin Nozomi Okuhara, die nach sieben gewonnen Ballwechseln in Serie in Satz eins mit 8:1 führte, sondern, völlig überraschend, die Frau, die seit 2015 für den Badminton-Erstligisten Union Lüdinghausen aufschlägt. 

Li machte – eigentlich eine Spezialität der spürbar nervösen Japanerin – das Feld groß, verteilte klug die Bälle und wartete geduldig auf ihre Gelegenheiten. Dass Okuhara den Rückstand umgehend verkürzte (7:9), brachte die Deutsche Meisterin nicht aus der Fassung. Sie verteidigte hartnäckig den Vorsprung. Erst beim Stand von 17:16 übernahm die Weltranglistendritte die Führung und gab sie bis zum 21:17 nicht mehr ab.

Deutlich einseitiger, zumindest vom Ergebnis her (21:4), der zweite Durchgang. Immer wieder landeten Okuharas Drops punktgenau hinterm Netz – während Lis Schläge um Zentimeter zu lang gerieten. Dass die Weltmeisterin von 2017 fünf, sechs Mal mit der Netzkante im Bunde war, machte es für ihre drei Jahre jüngere Konkurrentin nicht besser. „Zum Ende hin hat Nozomi ihren Stiefel runtergespielt. Ich konnte das hohe Anfangslevel leider nicht halten“, kommentierte Li die Niederlage gegenüber dem Internetportal badzine.de.

Damit ist die Chance der 23-Jährigen (trifft am frühen Montagmorgen in ihrem zweiten Match auf die Russin Evgenia Kosetskaya), das Achtelfinale zu erreichen, auf ein Minimum gesunken. Gleiches gilt bei den Männern für Aram Mahmoud (24). Der Neu-Unionist, der aus Syrien stammt und für das IOC Refugee Team startet, unterlag – erwartbar – dem Indonesier Jonatan Christie mit 0:2 (8:21, 14:21). Wobei die Nummer 172 der Welt im Duell mit der Nummer sieben zumindest den zweiten Abschnitt lange offen gestaltete.

Von Florian Levenig

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