Das Dutzend ist jetzt voll - die Organisatoren von Union Lüdinghausen haben am Freitag den zwölften Stadtfestlauf erfolgreich über die Runden gebracht.
Dabei präsentierte sich der junge Klassiker im neuen Gewand. Der Start- und Zielbereich für den Nachwuchs war von der Borg zum Rathaus-Vorplatz "umgezogen", die Startschüsse zu den Läufen über fünf und zehn Kilometer feuerte Bürgermeister Richard Borgmann diesmal an der Steverstraße statt wie bisher an der Borg-Mühle beziehungsweise auf der Münsterstraße ab. Da auch die Strecken sich teilweise geändert hatten und daher neu vermessen worden waren, gab es in diesem Jahr keine offiziellen Rekorde.
Das war der eine Wermutstropfen. Der andere: Trotz des guten Wetters passierten diesmal "nur" rund 850 Läufer die Ziellinie. 2012 waren es 200 mehr gewesen. Der Grund könne in den vielen zeitgleichen Veranstaltungen in Lüdinghausen zu finden sein, die Hobbysportler vom Stadtfestlauf abgezogen hätten, vermutete Tobias Gerwin, Mitorganisator aus den Reihen der Union-Leichtathletikabteilung.
Besonders ärgerlich war der Rückgang beim Nachwuchs. So beteiligten sich von der Antonius-Schule statt der angekündigten mehr als 100 Teilnehmer nur 16 Mädchen und Jungen. "Für eine Leistungsschule des Sports ist das zu wenig", so Gerwin. Doch auch die anderen Schulen hätten deutlich weniger Teilnehmer geschickt als noch in den Vorjahren. Vielleicht, so der Unionist, sei die eine Woche zwischen Schulbeginn und Stadtfestlauf für die Lehrer zu kurz gewesen.
Auf positive Resonanz bei den erwachsenen Läufern stießen die teils neuen Strecken über fünf und zehn Kilometer. "Ich finde den neuen Kurs besser, weil die Runden nun gleich lang sind", sagte Niklas Kalhoff, der Schnellste über fünf Kilometer. Der 18-Jährige von der TSG Dülmen, 2012 noch Dritter, absolvierte die neue Strecke an den Burgen Vischering und Lüdinghausen vorbei und zurück Richtung Borg in 17:26 Minuten.
Noch mehr Gas gab kurz darauf Michel Bücker. Der 24-Jährige vom Hüwel bewältigte den Königslauf über zehn Kilometer in 33:10 Minuten. "Ich bin die letzte Runde ein bisschen schneller gelaufen", sagte er. Bücker, der in Dortmund studiert und für den USC Bochum läuft, hatte bereits 2011 den Zehn-Kilometer-Lauf für sich entschieden.
Auch Rainer Drerup (Altersklasse M 50) war beim Königslauf dabei - keine Selbstverständlichkeit, denn der Lüdinghauser war auch als Notarzt für die Läufer vor Ort. Die eigene Teilnahme am Königslauf wollte er sich aber nicht nehmen lassen und absolvierte ihn - so berichteten die Union-Verantwortlichen - mit Handy, um im Notfall mit einem der Begleitfahrräder zu seinem Patienten zu fahren.
Rücksicht auf die Fünf-Kilometer-Läufer nahm Bürgermeister Borgmann. Der Pulk hatte sich bereits Sekundenbruchteile vor seinem Startschuss in Bewegung gesetzt. "Das ist schon okay", sagte er. Dabei, so versicherte ihm Tobias Gerwin schmunzelnd, waren in der Pistole noch sechs Kugeln.
Quelle: Westfälische Nachrichten - Christian Besse (14.09.2013)