In Kamen gingen Laura Nürnberger und Johanna Gerwin über 1500 m Hindernis der Altersklasse U 18 an den Start. Beide wollten versuchen, auch hier ein Ticket zu den Deutschen Jugendmeisterschaften zu ergattern. Taktisch wollte man sich an Marina Wrede von der LG Olympia Dortmund orientieren, eine der stärksten Hindernisläuferinnen in Deutschland. Während Nürnberger bis zur letzten Runde mithalten konnte, musste Gerwin nach einer Runde abreißen lassen und auf den letzten 300 Metern musste auch Nürnberger die Dortmunderin ziehen lassen. Dennoch blieben die Uhren am Ende für Nürnberger bei hervorragenden 5:10,64 min stehen, womit die amtierende Westfalenmeisterin über 400 m Hürden nicht nur auf dieser Distanz weit vorne in Deutschland liegt, sondern nun auch über die Hindernisstrecke zu den besten zehn Athletinnen in ganz Deutschland zählt. Nürnberger hatte mit dieser Zeit souverän ihr sage und schreibe fünftes Ticket für Deutsche Jugendmeisterschaften gesichert. In vier Wochen wird sie dann aber die 400 m Hürden in Angriff nehmen, die Hindernisstrecke steht höchstens zur Disposition, wenn sie nicht das Finale über die Langhürden erreichen sollte.
Johanna Gerwin musste die letzten zweieinhalb Runden völlig alleine laufen und verpasste ihre zweite Qualifikation für die DM nur um drei Sekunden. Mit 5:22,86 min lief sie dennoch eine sehr gute Zeit und gehört zurzeit zu den zwanzig besten Aktiven in Deutschland. Während Nürnberger am Ende Vizemeisterin wurde, sicherte sich Gerwin innerhalb von einer Woche die zweite Bronzemedaille auf Westfalenebene.
Einen Tag später hieß es für die männliche Jugend U 16 bei den Blockmehrkämpfen anzutreten und auch hier gingen die Medaillenhoffnungen in Erfüllung.
Herausragend dabei Sebastian Niehues (M 14), der im Blockmehrkampf Lauf erneut die Qualifikationsnorm für die DM Anfang September in Markt Schwaben bestätigen konnte. Er blieb mit 2376 Punkten nur sieben Punkte unter seiner in Lüdinghausen aufgestellten Bestleistung. Besonders stark neben seinem gewohnt souveränen Ballwurf (59,50 m) auch sein 2000m-Lauf. Nach einem langen Tag lief er mutig vorne weg und erst am Ende musste er sich dem klaren Favoriten Finn Merten aus Kamen geschlagen geben. Niehues blieb dabei erstmals unter der Marke von 6:30 min. 6:29,45 min bedeuteten die Verbesserung des Vereinsrekordes von Thomas Pauly, mittlerweile selbst Trainer in den Reihen des SC Union 08, aus dem Jahr 1996. Am Ende konnte sich Niehues über Silber freuen.
Im gleichen Wettkampf verpasste Simon Dabrowski als Vierter mit guten 2239 Punkten nur knapp den Sprung auf das Treppchen. Nach einigen Verletzungsquerelen zeigte sich Dabrowski in erstaunlich guter Verfassung, lief über 100 Meter mit 13,28 sek Bestzeit. Auch über 2000 Meter wusste er sich endlich wieder zu steigern und kam auf sehr gute 7:10,92 min.
Bronze holte sich Hai Nguyen (M 15) im Block Lauf. Unions Sprintass zeigte einen ausgeglichenen Wettkampf und lag vor der letzten Disziplin vorne. Auch er zeigte einen beherzten 2000-Meter-Lauf und kam auf die neue persönliche Bestleistung von 7:13,54 min, eine beachtliche Zeit für einen Sprinter. Dennoch rutschte er auf Rang drei ab, 30 Punkte fehlten zum Sieg, die er zuvor schon beim Weitsprung liegen gelassen hatte, als er zwar gute 5,09m erzielte, aber wohl vierzig Zentimeter vor dem Balken abgesprungen war.
Benedikt Noll zeigte im Block Wurf (M 15) einen ausgeglichenen Wettkampf, wobei er besonders stark im Diskuswurf war und die neue persönliche Bestleistung von 38,66 m erzielte. Am Tag zuvor hatte Noll bereits in Dülmen die Norm von 37 Metern für die Westdeutschen Meisterschaften erfüllt und somit sich das Ticket in letzter Minute sichern können. Rang neun lautete am Ende Nolls Ergebnis in Rheine.
Komplettiert wurde die Mannschaft von Clemens Hufnagel, der ebenfalls einen ansprechenden Wettkampf lieferte, über 2000 Meter mit 7:36,62 min seine beste Leistung an diesem Tag zeigte und Elfter wurde. Gemeinsam mit den vier anderen Unionisten kam Hufnagel zudem auf Rang vier in der Mannschaftswertung. Während die LG Dortmund und der TV Wattenscheid klar vorne lagen, musste man mit 11508 Punkten die LG Ratio Münster nur knapp vorbeiziehen lassen.
Ein weiteres erfreuliches Ergebnis lieferte zudem Antonia Badde, die in Dülmen an den Start gegangen war. Auch sie wollte sich noch das begehrte Ticket zu den Westdeutschen Meisterschaften der Altersklasse W 15 sichern, was ihr eindrucksvoll gelang. Mit 28,66 m im Diskuswurf verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung um 2,5 Meter und knackte die Norm von 27 Metern problemlos. Einen weiteren Tagessieg gab es zudem von Sophia Richter (W 12) mit neuer Bestweite im Kugelstoßen. 6,91 m lautete ihr Ergebnis. Auch Tobias Niehues (M 12) wusste sich über 800 Meter klar zu steigern und wurde mit 2:37,74 Erster. Sieg Nummer vier an diesem Tag ging an Mavo Ndala, der sich auf 2:20,98 min über 800 m der Altersklasse M U18 verbesserte.