Angereist mit einer Bestzeit von 56,88 sek rangierte Nürnberger auf Rang 10 der Meldeliste und hoffte somit auf eine kleine Chance auf das B-Finale. In den letzten zwei Wochen hatte Nürnberger noch einmal intensiv an der Sprintschnelligkeit gearbeitet, was sich dann im Vorlauf gleich bemerkbar machte. Die ersten 150 Meter des sechsten und letzten Vorlaufs ging die Unionistin stark an, dennoch musste sie Noelya Schonig, vom SCC Berlin die mit einer deutlich besseren Zeit angereist war, den Vorrang lassen. In der zweiten Runde hielt sich Nürnberger dann taktisch klug hinter Schonig und auf der Schlussgeraden lieferten sich beide einen harten Kampf, den Nürnberger dann für sich entscheiden konnte. Als dann die Zeit von 56,10 sek aufleuchtete, kannte die Freude keine Grenzen, denn mit dieser Zeit hatte Nürnberger als Zweitschnellste aller Vorläufe sogar das A-Finale der besten vier Läuferinnen erreicht und ihre persönliche Bestzeit um fast eine Sekunde verbessern können, was über 400 Meter schon eine kleine Ewigkeit ist. Und wie stark dieser Vorlauf war, zeigte sich auch darin, dass Schonig mit der drittbesten Zeit ebenfalls den Endlauf erreicht hatte.
Am Sonntag hieß es dann noch einmal antreten. Erstaunlich, dass neben der 400Meter-Spezialistin Ann-Kathrin Kopf vom TSV Ottendorf gleich drei 400 Meter-Hürdenspezialistinnen das Finale erreicht hatten. Somit kannten sich Nürnberger, Schonig und Laura Gläsner vom SV Germania Helmstedt bereits von den Kaderlehrgängen. Aufgrund der Vorlaufzeiten war es klar, dass ein spannendes Rennen zu erwarten war. Nach 150 Metern musste sich Nürnberger als Vierte hinten einordnen. Bis zum Ende blieb sie dann hinter den anderen drei Läuferinnen und erst eingangs der Zielgeraden konnte sich Kopf und Gläsner von ihren Verfolgerinnen absetzen. Nürnberger versuchte wie schon am Vortag Schonig auf der Schlussgeraden zu attackieren, doch dieses Mal blieb Schonig die Gewinnerin. Sie holte sich Bronze vor Nürnberger. Aber auch hier blieben für Nürnberger die Uhren bei sehr guten 56,22 sek stehen, womit sie die Vorlaufzeit fast bestätigen konnte.
Insgesamt zeigte sich Nürnberger nach zwei harten Rennen mit ihrer Leistung mehr als zufrieden. Eine deutliche neue Bestzeit zum Saisonhöhepunkt und gleich ein toller vierter Platz in der neuen Altersklasse U20 zeigen, dass mit Nürnberger auch in diesem Jahr wieder zu rechnen sein wird.
