Sabine Ludwig kam am Freitag vergangener Woche nach Lüdinghausen und wollte beim Stadtfestlauf starten. "Ich habe mich gewundert, dass gar nichts los war", berichtete die 47-Jährige aus Haltern. Das Problem: Ludwig war eine Woche zu früh dran. "Ich hatte mich vertan", erzählte sie am gestrigen Freitag lächelnd. Sie nahm’s locker, zumal Ludwig am richtigen Termin über fünf Kilometer die Frauenwertung gewann. Keinesfalls war ihr in den Sinn gekommen, wegen ihres kleinen Irrtums auf den Volkslauf in der Steverstadt zu verzichten.

Ganz viele andere Läufer wollten auch unbedingt dabei sein - so viele wie noch nie. Die Veranstalter Union Lüdinghausen und Lüdinghausen Marketing vermeldeten beim 13. Stadtfestlauf Rekorde. 1535 Anmeldungen, 886 Teilnehmer plus mehr als 300 Bambinis im Ziel - "in jeden Lauf waren die Zahlen höher als in allen Jahren zuvor. Das ist ein Traum für uns", strahlte Tobias Gerwin aus dem Organisationsteam von Union. Vom St.-Antonius-Gymnasium waren mehr als 250 Schüler dabei, von der Ostwall-Grundschule rund 120 Mädchen und Jungen. "Das ist ganz toll", lobte Gerwin. Das Wetter hat gehalten, die Stimmung an der Strecke war sehr gut. Gestört haben Gerwin nur die Strompro­bleme am Rathaus. "Das müssen wir mit der Stadt in den Griff bekommen."

Nach den Läufen für die Bambinis, Schüler und Jugendlichen hatte Union erstmals einen Lauf über 2,5 Kilometer angeboten. 68 Starter nahmen das Angebot an. Union-Trainer Thomas Pauly nahm aus Spaß teil - und siegte in 10:27 min. Er hatte 2003 beim Stadtfestlauf schon mal über fünf Kilometer gewonnen, da war Pauly aber noch besser in Form gewesen.

Blendend in Form ist Michel Bücker. Er lief im Hauptlauf über zehn Kilometer haushoch überlegen an der Spitze und als Erster über die Ziellinie - zum dritten Mal nach 2011 und 2013. Mit 32:33 min war er so schnell wie noch nie in Lüdinghausen. "Das war ein richtig schöner Lauf. Ich musste nicht kämpfen", sagte Bücker lächelnd. Der 26-Jährige stammt vom Hüwel, wohnt in Dortmund und startet für den USC Bochum. Er hatte fast fünf Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Dritter wurde der Lüdinghauser Triathlet Dirk Casimir in 37:29 min.

Im echten Sportlerleben ist auch Tatjana Kortmann Triathletin. Die 24-Jährige vom TV Werne war die schnellste Frau über zehn Kilometer in 44:06 min. "Ich hatte mir eine Zeit unter 42 Minuten vorgenommen, aber das ist jetzt nicht schlimm. Ich habe eigentlich gerade Saisonpause", erklärte Kortmann. Manuel Meyer wurde überlegen Sieger über fünf Kilometer in 16:36 min. Der 33-jährige Coesfelder ließ sich bei der Siegerehrung aber entschuldigen. Er hatte sich verletzt, teilte ein Laufkollege den Organisatoren mit.

Ohne Verletzung überstand Sabine Ludwig den Fünf-Kilometer-Lauf und wurde in 21:16 min schnellste Frau. "Die Strecke war teilweise recht eng, Bestzeit war hier nicht drin", sagte die Halternerin. Sie hatte trotzdem Spaß und will "auf jeden Fall wiederkommen". Dann aber auf jeden Fall auch am richtigen Freitag.

Quelle: Westfälische Nachrichten - Ralf Aumüller (20.09.2014)