Die Leichtathleten von Union Lüdinghausen verlieren ihre beste Sportlerin der vergangenen Jahre. Laura Nürnberger, die 2013 Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden in der Altersklasse U 18 und in diesem Jahr bei den U 20-DM Vizemeisterin wurde, verlässt den Verein Richtung TV Gladbeck. Dort wird die 18-jährige Lüdinghauserin, die mit sechs Jahren bei Union mit der Leichtathletik begonnen hatte, vom deutschen Bundestrainer gecoacht.
Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, von Union zum TV zu wechseln?
Nürnberger: Ich habe dafür einige Zeit gebraucht. Ich habe schon während des letzten halben Jahres einmal die Woche mit dem DLV-Bundestrainer Heiner Preute in Gladbeck trainiert. Dann begannen die Überlegungen, ganz zum TV zu wechseln, die von meinem bisherigen Trainer Klaus Johannknecht wie auch vom Bundestrainer klar befürwortet wurden. Aber die Entscheidung, Union zu verlassen, fiel mir schon schwer. Das ist mein Heimatverein, in dem ich zwölf Jahre aktiv war.
Was sind die Vorzüge des TV Gladbeck?
Nürnberger: Dort trainieren mehrere 400-Meter-Hürdenläuferinnen, auch in meinem Alter, die täglich vom Bundestrainer gecoacht werden. Die Sportanlage des TV ist sehr gut und mit seinen Angeboten einschließlich Kraftraum auf den Leistungssport zugeschnitten.
Im kommenden Jahr wollen Sie mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft an den Europameisterschaften in Schweden teilnehmen. Wie groß sind Ihre Chancen?
Nürnberger: Ich muss die geforderte Normzeit laufen. Es gibt vier Kandidatinnen, die für die Teilnahme in Frage kommen, die drei Schnellsten fahren nach Eskilstuna. Da will ich auf jeden Fall schaffen.
In welcher Form werden Sie dem Sport in Lüdinghausen erhalten bleiben?
Nürnberger: Dem Verein Union werde ich leider nicht mehr angehören, weil ich nicht in zwei Leichtathletik-Klubs gleichzeitig sein kann. Daher bin ich auch bei den Kreismeisterschaften in Lüdinghausen nicht mehr startberechtigt. Aber ich werde sicherlich noch hin und wieder auf dem Westfalenring trainieren, und bei größeren Meisterschaften sehe ich meine alten Vereinskollegen auch wieder.
Quelle: Westfälische Nachrichten - Christian Besse (02.10.2014)