Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Leichtathletinnen und Leichtathleten des SC Union 08 Lüdinghausen bei den diesjährigen Westfälischen U16-Hallenmeisterschaften in Paderborn.
Besonders Hai Nguyen (M 14) machte alles durch, was der Sport zu bieten hat. Er ging in drei Disziplinen an den Start und zählte jeweils zu den Medaillenkandidaten und der Auftakt verlief verheißungsvoll. In neuer persönlicher Bestzeit von 9,76 sek über 60 Meter qualifizierte er sich mit der zweitbesten Tagesleistung für den Finallauf und eine Medaille schien in greifbarer Nähe. Doch bei seinem ersten Finalstart zeigte Unions stärkster Sprinter Nerven und produzierte einen Fehlstart. Der Traum von der am sichersten geglaubten Medaille war geplatzt. Wie viel möglich gewesen wäre, zeigt ein Blick auf die Zeit des Siegers Nils Flaming vom TV Unna. 9,72 sek wären für Nguyen auch im Bereich des Möglichen gewesen.
Phänomenal dann sein Vorlauf über die 60-Meter-Hürden-Distanz. Mit einer Bestzeit von 9,94 sek angereist, steigerte sich Nguyen um drei Zehntelsekunden und erreichte mit der drittbesten Zeit das Finale, was umso überraschender war, als Nguyen, der im Winter kaum die Hürden trainiert hatte, enorme Rhythmusprobleme an der letzten Hürde hatte. Somit versprach das Finale spannend zu werden, doch auch hier lief es nicht rund, denn gleich zweimal kam er mit den neben ihm laufenden Konkurrenten in Berührung, sodass er fast ins Straucheln kam und am Ende mit 9,80 sek Vierter wurde.
Doch im Weitsprungfinale sollte es dann klappen. Nach einem guten Beginn mit 4,92m und 5,01 m verzichtete Nguyen auf den dritten Versuch wegen des Hürdenfinallaufs. Doch im Endkampf der besten Acht zeigte sich Nguyen äußerst motiviert und flog gleich zweimal auf gute 5,22 m. Damit konnte er zwar nicht die beiden führenden Athleten gefährden, doch durfte er sich letztlich über seine erste Landesmeisterschaftsmedaille freuen.
Auch wenn der Platz es nicht ausdrückt, so sprang Antonia Badde (W 14) doch knapp an einer Medaille vorbei. Im Hochsprung schaffte sie 1,48 m, womit sie Siebente wurde, doch schon eine Höhe mehr und sie hätte mit um die Medaillen gekämpft, denn 1,52 m reichten in diesem Jahr für Silber und Bronze. Und dass Badde diese Höhe springen kann, hatte sie noch zwei Wochen zuvor bei einem Hallensportfest in Dortmund unter Beweis gestellt. So konnte sie sich aber immerhin über ihre erste Urkunde bei einer Landesmeisterschaft freuen.
Ebenfalls den Sprung in die TopTen erreichte Jens Overbeck, der mit 1,46 m nur knapp unter seiner Bestleistung blieb. Die knackte er dann aber über 60 m, wo er sich mit neuer persönlicher Bestzeit von 8,50 sek zufrieden zeigte. Im Hürdenlauf verpasste er dann als Zwölfter nur knapp die Finalläufe.
Pech hatten Joelle Simon (W 14) und Maite Ribbing (W 15), die beide im Hürdenwald ins Straucheln kamen. Ribbing, die durchaus Finalchancen gehabt hätte, musste verletzt ausscheiden, während Simon aus dem Rhythmus kam und somit weit hinter ihren Möglichkeiten blieb. Auch über 60 Meter blieb die noch von einer überstandenen Erkältung gezeichnete Simon etwas hinter ihrer Bestzeit zurück.
Auf den 12. Platz landete Marie Mitteldorf (W 14), die mit 2:34,16 min über 800 Meter ein ansprechendes Resultat schaffte. Ebenfalls seine Landesmeisterschaftspremiere durfte Mavo Ndala (M 15) feiern. Für ihn war die Teilnahme bereits ein großer Erfolg, auch wenn er sich mit der Zeit von 10,72 sek am Ende etwas unter Wert geschlagen geben musste.