Allen voran ist hier Hai Nguyen (M 14) zu nennen, der eindrucksvoll sein Talent unter Beweis stellte. Dabei sah es anfangs wenig verheißungsvoll aus, denn im Weitsprung lief  es nicht rund, dreimal verfehlte der Medaillenkandidat den Absprungbalken deutlich, sodass am Ende mit 4,98 m die Endkampfteilnahme verfehlt wurde. Doch ließ sich Nguyen nicht davon unterkriegen, schon im kurze Zeit später stattfindenden Vorlauf über 80 Meter Hürden zeigte Hai Nguyen eine im Vergleich zum Winter deutlich bessere Hürdentechnik, so dass er  in neuer persönlicher Bestzeit von 12,38 sek als Vorlaufschnellster das Ziel erreichte. Im Finale kam es dann wieder zum Aufeinandertreffen mit dem in der Hallensaison noch vor ihm gelegenen Nils Flamang vom TV Unna. Dieses Mal sollte es aber anders laufen. Nguyen legte einen glänzenden Start hin. Dank seiner mittlerweile guten Hürdentechnik lag er von Beginn an vorne und diesen Vorsprung hielt er auch bis zum Ende. Schließlich sprang trotz Gegenwindes eine weitere Verbesserung der persönlichen Bestzeit auf 12,20 sek heraus, was am Ende mit dem begehrten Westfalenpferdchen als Zeichen für den Landesmeister belohnt wurde.

Danach ging es bei Regen an die 100 Meter und auch hier zeigte Nguyen eine starke Leistung. Er wurde als Zweiter seines Laufes mit 12,50 sek nach den Vorläufen notiert. Nun hatte Nguyen aber Pech, da aufgrund eines Fehlers des Wettkampfbüros nicht die Sieger plus weitere Zeitschnellste in den gleichen der zwei gleichberechtigten Endläufe, sondern aus Versehen die Läufe gemischt wurden. Somit trat Nguyen nicht gegen die stärksten Läufer an, obwohl er die viertschnellste Vorlaufzeit aufzuweisen hatte. Nguyen gewann seinen Lauf dann souverän mit 12,43 sek, doch fehlte die direkte Konkurrenz und am Ende hatte Nguyens Lauf auch noch deutlich mehr Gegenwind zu verzeichnen. Die Frage, was wäre gewesen, wenn Nguyen im anderen Lauf gestartet wäre, lässt sich so nicht beantworten, aber 12,29 sek, die Zeit des Zweitplatzierten im anderen Lauf, wäre vielleicht auch möglich gewesen. So durfte sich Nguyen aber immerhin über eine Bronzemedaille und eine Entschuldigung des Leistungssportkoordinators Winfried Vonstein freuen.

Eine dritte Medaille verpasste Nguyen nur hauchdünn. Gemeinsam mit Mavo Ndala und den beiden Olfenern Jan-Philipp Frye und Julian Brinkmann zeigte die Startgemeinschaft Lüdinghausen/Olfen ein glänzendes Rennen über die 4x100 Meter. Angereist mit der sechstschnellsten Zeit verbesserten sich  die vier Athleten auf Rang vier mit der neuen Bestzeit von 49,32 sek.

Ebenfalls den Sprung in den Endkampf gelang Benedikt Noll (M 14), der im Diskuswurf eine sehr sichere Serie hinlegte und gleich zu Beginn mit 27,86 m eine neue persönliche Bestleistung trotz eines nassen Rings erzielte. Leider landete im weiteren Verlauf ein sehr starker Wurf im Netz, doch deutete Noll hier an, dass auch Weiten um die 30 Meter in diesem Jahr noch möglich sind. Am Ende durfte sich Noll über einen guten achten Platz freuen, mit dem Anfang des Jahres noch keiner gerechnet hätte.

Auch Maite Ribbing (W 15) präsentierte sich in Bestform, denn sowohl über die 100 Meter als auch über die 80 Meter Hürden lief die Unionistin bei Gegenwind Bestzeit. Über 100 Meter erzielte Ribbing 13,52 sek bei einem Gegenwind von -1,5 m/sek. Im B- Endlauf bestätigte sie die Zeit dann mit 13,57 sek, was unter mehr als 40 Teilnehmerinnen Rang 14 bedeutete. Mit 13,33 sek verbesserte sich Ribbing auch um eine Zehntelsekunde im Hürdensprint, erreichte dort aber das Finale der besten Acht nicht. Gemeinsam mit den Brambauerinnen Ronja Häseler, Laura Siegeroth und Hannah Cirkel trat Ribbing auch in der Staffel als Schlussläuferin an. Mit sehr guten 52,70 sek konnte sich die Startgemeinschaft Lüdinghausen/Brambauer bei den Mädchen auf einen guten 11. Platz  unter knapp 30 Staffeln einsortieren. Diese Zeit bedeutet zudem die Qualifikation zu den Westdeutschen Meisterschaften, die im September in Bad Kreuznach stattfinden werden.

Einen hervorragenden Eindruck hinterließ auch Marie Mitteldorf (W 14), die ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung aufstellen konnte. In einem beherzten Lauf kam Mitteldorf  nach guten 2:32,52 min auf den 12. Platz, was umso erfreulicher ist, da Mitteldorf doch mit einigem Trainingsrückstand angereist war und man nicht genau ihr akutelles Potenzial einschätzen konnte.  Ihr Ergebnis rundete damit ein sehr erfolgreiches Wochenende mit Bestleistungen für alle Aktive ab.