Die Saison ist für die Triathleten des SC Union 08 Lüdinghausen in vollem Gange. Zwei Männer waren jetzt jedoch ausschließlich mit dem Rad unterwegs. Chris Claassen und Tilman Bub vom Team "Kette Links" nahmen an einem Langdistanzrennen über die Alpen von Mittenwald in Bayern nach Arco am Gardasee teil.
Die Tour-Transalp wird seit 2003 jährlich ausgetragen. Sie führte in diesem Jahr über 824 km, dabei mussten die Teilnehmer 19 318 Höhenmeter bewältigen - und das nur im Aufstieg. "Das Wetter war zu Beginn eher wie beim Triathlon", berichteten Bub und Claassen. Zum Start der ersten Etappe in Mittenwald regnete es. "Nach wenigen Kilometern waren wir bereits nass bis auf die Knochen - wie bei der ersten Triathlon-Disziplin, dem Schwimmen", sagten die beiden Athleten. In Sölden nach 116 km angekommen, galt es erst einmal, alle Sachen zu trocknen. "Der Hotelföhn leistete ganze Arbeit", schmunzelte Bub.
Die zweite Etappe wäre fast ins Wasser gefallen. Am Timmelsjoch auf 2509 m wurde Schneeregen vorhergesagt. "Am frühen Morgen entschied die Rennleitung: Wir fahren, die Prognose ist besser", teilten die beiden Union-Athleten mit. So war es dann auch. Es blieb trocken, aber auf der Passhöhe legte sich Neuschnee auf die alten, meterhohen Schneewände. "Auf der Passhöhe riss bei zwei Grad Celsius die Wolkendecke auf und die Sonne kam zum Vorschein", so die Unionisten.
Etappe Nummer drei ging über 98 km. Das war relativ kurz, weil auf die Teilnehmer am Tag darauf die Königsetappe über 154 km mit 3500 Höhenmetern wartete. "Auch auf dieser war es mehr nass als trocken mit Hagelschauer auf dem Passo Giau", sagte Bub. Auf den restlichen drei Teilstücken war es sonnig und warm, teilweise auch heiß. Auf der letzten, nur 77 km langen Strecke waren noch zwei Pässe mit bis zu 18 Prozent Steigung zu überwinden. "Der Alte Berg in Seppenrade hat neun Prozent", geben die Union-Athleten zu bedenken.
Überwunden haben Claassen und Bub auch den inneren Schweinehund. "Wir sind alle Etappen durchgefahren. Ein Pausentag wie bei anderen Zweierteams stand nie zur Debatte, obwohl der Sattelschmerz uns von Tag zu Tag mehr quälte", bilanzierten sie. "Das war sportlich unser bisher härtestes Erlebnis - und das ohne Pannen oder Stürze, wie sie andere Teilnehmer erlitten haben."
Mit Platz 120 in der Schlussetappe bei den Masters und Platz 403 im Gesamtklassement bei 600 Teams haben Bub und Claassen ihre Erwartungen übertroffen. "Wir wollten nach der ersten Etappe nur auf Ankommen fahren", sagten sie. "Dass wir jeden Tag unsere Platzierung verbessern konnten, hat uns selbst überrascht und motiviert."